Die Ehlers-Danlos-Syndrome (EDS) zählen zu den seltenen Krankheiten, eine von ca. 5000 Personen ist davon betroffen. Dabei handelt es sich um eine verschiedenartige Gruppe angeborener Bindegewebskrankheiten. Die Struktur des Bindegewebes ist dabei durch einen Gendefekt krankhaft verändert.

Bei EDS handelt es sich um eine Multisystemerkrankung mit unterschiedlicher Beteiligung des Bewegungsapparates, der Haut, der Blutgefäße, Nerven(-bahnen), Sinnesorgane, innere Organe, etc…

EDS ist eine Erbkrankheit, dabei liegen Mutationen in den Genen vor, die für die Produktion des Bindegewebes zuständig sind. Die meisten davon betreffen die Kollagenbildung, einer Gruppe von Proteinen (Eiweißen), die mit rund 30% Anteil sogar das häufigste Protein im menschlichen Körper bilden.

Die Kollagene sorgen für die Zug- und Reißfestigkeit des überall im Körper vorkommenden Bindegewebes und dienen als Stütze, Schutz- und Verbindungsgerüst.

Bei EDS kommt es durch Gendefekte zu einer gestörten Zusammensetzung des Bindegewebes. Dieses wird zu elastisch und brüchig und kann dadurch keine ausreichende Stützfunktion mehr gewährleisten.

Hypermobiles Ehlers-Danlos Syndrom

Bei dem speziellen, häufig auftretenden hypermobilen Typ (hEDS) kommt es zu einer allgemeinen Überbeweglichkeit des Bewegungsapparates (Knochen, Gelenke, Sehnen, Bänder, Knorpel, Muskeln, Faszien) und einer reduzierten körperlichen Belastbarkeit, die bei vielen Betroffenen zu erheblichen Problemen führt – bis hin zur Invalidität.

Die Symptome des hEDS sind vielfältig und variieren stark: Veränderungen an der Wirbelsäule (Bandscheibenvorfälle, Instabilitäten, Blockaden, Überbeweglichkeit, etc.), Nervenquetschungen und (Sub-)Luxationen von Gelenken, häufige Weichteilverletzungen wie Sehnenrisse oder Muskelrisse, Entzündungen der Sehnen und Schleimbeutel, akute und chronische Schmerzen, chronische Müdigkeit und Erschöpfung (CFS, chronisches Fatigue Syndrom), um nur einige zu nennen.

Upright-MRT Untersuchungen und Ehlers-Danlos Syndrom

Upright-MRT Untersuchungen der Halswirbelsäule (HWS) können bei der Diagnose und Untersuchung der Symptome des Ehlers-Danlos-Syndrom besonders hilfreich sein.

Eine aufrechte MRT-Untersuchung kann eine viel gründlichere Untersuchung von hEDS-Patienten ermöglichen, da sie ein dynamisches Element enthält, das bei herkömmlichen Tunnel-MRT Untersuchungen fehlt, bei denen die Patienten normalerweise im Liegen untersucht werden.

Vorteile einer Untersuchung in Funktionsstellung bei Ehlers-Danlos-Syndrom (EDS)


Die MRT-Untersuchung der Halswirbelsäule im Upright-MRT wird in aufrechter Sitzposition mit normaler Nackenhaltung durchgeführt, dann gebeugt und anschließend gestreckt, um eine dynamische Untersuchung mit der einzigartigen möglichen Bildfolge zu erhalten.

Die Upright-MRT Untersuchung der Kopfgelenke ist eine der klinischen Spezialitäten des Systems und bietet eine aufrechte Untersuchung, um eine vollständige Beurteilung des Foramen magnum und der Kleinhirntonsillen zu ermöglichen (dies sind Strukturen im Gehirn, die sich an der Basis der Kleinhirnhemisphären befinden, zwei Hälften des Kleinhirns (der Teil des Gehirns, der Bewegungen und das Gleichgewicht kontrolliert).

Die beiden notwendigen Untersuchungen zur Diagnose dauern jeweils ca. 45min.
Die Kleinhirntonsillen sind deutlich sichtbar und können bei einer aufrechten Untersuchung genauer beurteilt werden.

Die MRT-Untersuchungen werden in einem offenen System in verschiedenen Ansichten und unterschiedlichen Positionen durchgeführt:
z.B. der Kopf nach rechts, nach vorne und nach links gedreht, was eine rotationsdynamische Untersuchung ergibt. Der Hals wird dann auch in Beugung, Streckung und neutraler Position untersucht. Anschließend werden statische Messungen vorgenommen und mit standardisierten Normalwerten verglichen.

Weitere Messungen werden in Beugung und Streckung durchgeführt, um den Grad der Bewegung der Person zu beurteilen. Die Ligamente (Bänder in der Kopfgelenksregion) sind einer der wichtigsten Bereiche, die untersucht werden, um festzustellen, ob sie schlaff oder beschädigt sind.

Weitere Vorteile einer Upright-MRT-Untersuchung der Kopfgelenke und der Halswirbelsäule

  • Die volloffenen Upright-MRT sind eine komfortablere und stressfreiere Alternative zu den herkömmlichen geschlossenen Tunnel-MRT und bieten mehr Komfort und Sicherheit für Menschen, die unter Angst und / oder Klaustrophobie leiden. Aufrechtes Sitzen ist für die Patienten bequemer und die offene Front bedeutet, dass die Patienten während der Untersuchung mit einem Freund oder Verwandten sprechen oder zur Ablenkung fernsehen können.
  • Upright-MRT Untersuchungen sind auch für größere / schwerere Patienten geeignet, die normalerweise nicht in einen herkömmlichen Tunnel-MRT passen, da sie ein Gewicht von bis zu 230 kg tragen können. Die Eignung hängt natürlich auch von der Statur des Patienten ab.
EDS Kopfgelenke Untersuchungsbereich

Die Untersuchungen der Kopfgelenke und HWS zur Diagnostik von hEDS werden in den Praxen für Upright-MRT in München, Frankfurt, Hamburg und Hannover durchgeführt.

EDS Kopfgelenke Untersuchungsbereich

Die Untersuchungen der Kopfgelenke und HWS zur Diagnostik von hEDS werden in den Praxen für Upright-MRT in München, Frankfurt, Hamburg und Hannover durchgeführt: