Der hier vorgestellte Patient erlitt 1999 bei einem Treppensturz eine Myelonkontusion. Nach dem Sturz kam es sofort zu einer Paraplegie mit kompletter schlaffer Parese sowohl der Arme als auch der Beine. Eine durchgeführte Rehamaßnahme führte zu einer inkompletten Restitution, mit noch vorhandener spastischer Tetraparese rechts- mehr als linksseitig.

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A-B: Sagittale Aufnahmen im Sitzen: Neutralstellung und Reklination
C-D: Axiale Aufnahmen im Sitzen in Höhe C2-C3: Neutralstellung und Reklination

Der Befund: Durch die Funktionsaufnahmen unter der natürlichen Gewichtsbelastung lässt sich die Instabilität bei HWK2/3 nachweisen. In der Neutralstellung besteht eine hochgradige spinale Enge auf Höhe der Bandscheibe HWK2/3. Der Spinalkanal ist durch Retrospondylose, Bandscheibenprotrusion und einen dorsalen Knochensporn hochgradig, kneifzangenartig eingeengt. Das Myelon ist komprimiert und erheblich ausgedünnt. In der Inklinationsstellung ist die Diskusvorwölbung bei HWK2/3 deutlich abgeflacht. Auch die umschriebene Vorwölbung von dorsal her ist nicht mehr vorhanden, so dass der Spinalkanal nunmehr erheblich weiter erscheint mit verminderter Kompression des Myelons. In Reklination ist die spinale Enge zunehmend.

Die Diagnose: Bei der Upright™-MRT der Halswirbelsäule zeigt sich in der Neutralstellung bei C2-C3 eine hochgradige Einengung des Spinalkanals mit erheblicher Kompression des Myelons. Dies ist teils bedingt durch die Vorwölbung des Diskus, möglicherweise auch unterstützt durch eine Einfaltung des hinteren Längsbandes und durch die Abhebung des Ligamentum flavum dorsal. In der Inklinationsstellung dann eine deutliche Weitstellung des Spinalkanals in erster Linie wohl bedingt durch eine Abflachung der Diskusvorwölbung bei C2-C3 und durch die Tatsache dass nunmehr das Ligamentum flavum dorsal anliegt.