Der hier vorstellige 60jährige Patient klagt über ein chronisch-rezidivierendes, seit 2 Jahren akzentuiertes Lumbalsyndrom mit pseudoradikulären Lumboischialgien mit beidseitiger, belastungs- und positionsabhängiger Ausstrahlung in die Beine sowie Gehstreckeneinschränkung.

Eine Voruntersuchung im Liegen brachte keine eindeutige Diagnose. Die Vorstellung zur Upright-MRT erfolgte zur Abklärung einer dynamischen Spinalkanalstenose.

Die Untersuchung im Upright-MRT wurde unter natürlicher Gewichtsbelastung neutral aufrecht im Sitzen sowie in Flexion im Sitzen und Extension im Stehen durchgeführt.

Fünf Monate alte auswärtig angefertigte MRT-Aufnahmen einer konventionellen Untersuchung im Liegen lagen zum Vergleich vor.

a) Sagittal T2 im Liegen

b) Sagittal T2 im Sitzen, c) Axial T2 im Sitzen bei L3/4, d) Axial T2 im Sitzen bei L4/5

e) Sagittal T2 im Stehen, f) Axial T2 im Stehen bei L3/4, g) Axial T2 im Stehen bei L4/5

Diagnose:

In der fünf Monate alten, zum Vergleich vorliegenden Liegenduntersuchung zeigte sich keine eindeutige Erklärung für die bestehenden Beschwerden des Patienten. Erst die durchgeführte Upright-MRT gab Aufschluss über die positions- und belastungsabhängige Beschwerdesymptomatik:

Im Segment L 4/5 stellt sich in Extensionshaltung im Stehen eine funktionsabhängige, absolute Spinalkanalstenose mit zangenförmiger Einengung der Kaudafasern dar.

Im Segment L 3/4 zeigt sich in Extensionshaltung im Stehen eine funktionsabhängige, relative Spinalkanalstenose mit Einengung der Kaudafasern sowie eine funktionsabhängige Pseudospondylolisthesis mit funktioneller Anterolisthese von L3 (Ventralversatz um 3-4 mm / Grad 1 nach Meyerding) bei unauffälligem Hinterkantenalignement im Liegen und im Sitzen.

Die Neuroforamina in den Segmenten L3 bis S1 werden beidseits unter natürlicher Gewichtsbelastung im Sitzen, insbesondere aber in Extensionshaltung im Stehen, deutlich eingeengt.