Das Upright-MRT Verfahren ermöglicht eine kernspintomographische Diagnostik aufrecht unter der natürlichen Gewichtsbelastung. Dadurch ist es möglich Pathologien zu visualisieren, die mit konventionellen Liegendaufnahmen nicht dargestellt werden können.

Die hier vorgestellte Patientin klagt seit 6 Monaten über Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule mit Ausstrahlungen in den linksseitigen lateralen Ober- und Unterschenkel. Die Patientin beschreibt weiter eine deutliche Zunahme der Beschwerden nach längerem Stehen, nachts dagegen bestünde eine deutliche Besserung. Zur Abklärung wurde eine Kernspintomographie der Lendenwirbelsäule durchgeführt. Die Aufnahmen im Liegen ergaben keinen eindeutigen pathologischen Befund. Die Wirbelkörper stehen zueinander regelrecht. Ein Bandscheibenvorfall findet sich nicht. Daraufhin erfolgte eine Untersuchung im Upright-MRT.

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A: Die konventionelle Liegendaufnahme im Tunnelsystem zeigt keinen eindeutigen Hinweis auf die Gründe der Beschwerden
B-C: Sagittale Aufnahme im Sitzen in Inklination und Reklination
D-E: Sagitale Aufnahme in neutraler aufrechter Körperhaltung im Sitzen und im Stehen

Der Befund: Die Aufnahmen im Upright-MRT erfolgten im Sitzen, in Neutralstellung, in Inklinations- und Extensionsposition, zusätzlich wurden Sequenzen im Stehen erstellt. Die Aufnahmen aufrecht unter der natürlichen Gewichtsbelastung zeigen eine ventrale Verlagerung von LWK4 gegenüber LWK5 im Sinne einer degenerativen Spondylolisthesis (Pseudospondylolisthesis) bei schwerer bilateraler, hypertropher Spondylarthrose. Der Spinalkanal ist hierdurch hochgradig eingeengt.

Die Bandscheibe LWK4/5 weist eine pathologisch vermehrte Beweglichkeit auf.